Was sind Symptome und Folgen von zu viel Stress?
Stress ist eine ziemlich gute Erfindung der Natur. In gefährlichen oder besonders fordernden Situationen wird unser Körper rasch mit besonders viel Energie versorgt, um auf die drohende Gefahr besser vorbereitet zu sein. Eine Alarmreaktion, die noch aus der Steinzeit kommt und damals über Leben und Tod entscheiden konnte. So bereitet sich der Körper nämlich auf eine Kampf- oder Fluchtreaktion vor. Wirklich clever!
Heute müssen wir zwar eher selten vor einem wilden Bären flüchten. Aber noch immer hilft Stress dabei, herausfordernde Situationen zu bewältigen.
Wichtig ist in jedem Fall, dass auf den Stress möglichst bald wieder Entspannung folgt. Wird er zum Dauerzustand, drohen belastende Symptome wie Erschöpfung, Abgeschlagenheit und Antriebslosigkeit mit möglichen schwerwiegenden Folgen für die eigene Gesundheit. Aber was sind die typischen Symptome von Stress? Und was geschieht, wenn wir längere Zeit über die Maßen gestresst sind?
Wie machen sich akute Stressreaktionen bemerkbar?
Stress ist zunächst eine körperliche Reaktion. Um den Körper in Alarmbereitschaft zu versetzen, schüttet das Gehirn die Hormone Cortisol und Adrenalin aus. Damit genügend Energie zur Verfügung steht, weiten sich die Bronchien. Somit wird mehr Luft aufgenommen. Der Blutdruck steigt, auch die Muskeln werden stärker durchblutet. Der ganze Körper spannt sich an. Stress macht ganz schön „Dampf“ in unserem Körper. Aber nur so können wir angemessen auf die Gefahr reagieren – nämlich entweder kämpfen oder fliehen.
Auch wenn die meisten Stress-Symptome unangenehm sind, sind sie zunächst unbedenklich und sogar nützlich. Sogenannter positiver Stress oder Eustress steigert in belastenden Situationen die Leistungsfähigkeit. Dazu gehört zum Beispiel das Lampenfieber. Aber auch wenn wir frisch verliebt sind, kann uns der Eustress zugutekommen. Die überschüssige Energie in unserem Körper macht uns nämlich wachsam und produktiv.
Nachfolgend erfahren wir, wie Stress sich auf Körper und Seele auswirkt.
Körperliche Stress-Symptome
Die typischen körperlichen Stress-Symptome kennt jeder. Die Atmung wird schnell und flach, das Herz klopft wie wild. Die Hände fühlen sich schwitzig an und zittern vielleicht sogar. Einigen wird flau im Magen. Manche Symptome können auch recht individuell sein, die immer wieder kehren, wenn sich Situationen der Anspannung bei uns einstellen.
Und auch was jeder einzelne als Stress empfindet, kann ganz unterschiedlich sein: Manche Menschen geraten zum Beispiel eher bei Zeitnot unter Druck, andere fürchten sich vor allem vor öffentlichen Auftritten. Die Ursachen von Stress sind vielfältig und werden von jedem von uns anders wahrgenommen.
Typische akute körperliche Stress-Symptome sind:
- Erhöhter Puls
- Gesteigerter Blutdruck
- Herzrasen
- Schwindel
- Schwitzen
- Kopfschmerzen
- Verdauungsbeschwerden (Durchfall, Verstopfung)
Psychische Stress-Symptome
Psychischer Stress äußert sich akut meist als Gefühl „des unter Strom Stehens“. Manche haben auch Probleme, klare Gedanken zu fassen.
Psychische Stress-Symptome umfassen insbesondere folgende Reaktionen:
- Anspannung
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Nervosität
Verhaltensänderungen
Ursprünglich zielte die Stressreaktion auf zwei Möglichkeiten ab: Angriff oder Flucht. Auch heute macht sich unser Stress gegenüber anderen Menschen bemerkbar. Wer unter Strom steht, wird leicht gereizt und aggressiv. Sind soziale Konflikte die Ursache von Stress, können sich die Symptome gegenseitig verstärken. So entsteht schnell ein Teufelskreis. Manche Menschen ziehen sich aber auch zurück, brauchen viel Zeit für sich und meiden soziale Situationen.
Auswirkungen auf das Verhalten lassen sich folgendermaßen beschreiben:
- Reizbarkeit
- Aggressivität
- Misstrauen
- Rückzug
Was sind Folgen von anhaltendem Stress?
Folgt auf die Stressreaktion keine Erholung, kann die Gesundheit dauerhaft Schaden nehmen. Langfristige Stress-Auswirkungen können körperlicher oder psychischer Natur sein. Chronischer Stress verändert aber auch das Verhalten. Und das nicht zum Positiven. Nicht umsonst heißt es: "In der Ruhe liegt die Kraft."
Körperliche Folgen
Ständiger Stress kann körperliche Beschwerden hervorrufen oder verschlimmern. Während kurzfristig die Aufmerksamkeit gesteigert wird, leidet das Gehirn auf Dauer unter der Überlastung. Das vermindert nicht nur die Leistungsfähigkeit des Gehirns, sondern erhöht auch die Gefahr für einen Schlaganfall.
Die Sinnesorgane sind ebenfalls betroffen. Unter Umständen kann sich ein stressbedingter Tinnitus entwickeln.
Durch den dauerhaft erhöhten Blutdruck steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Menschen, die unter Dauerstress leiden, können leichter einen Herzinfarkt erleiden. Da der Körper in Stresssituationen mit zusätzlicher Energie versorgt wird, steigt auf Dauer der Blutzuckerspiegel. Das erhöht die Gefahr, an Diabetes mellitus zu erkranken. Und das dauerhaft geschwächte Immunsystem macht uns anfällig für Infektionskrankheiten.
Mögliche körperliche Folgen aufgrund anhaltender Stressbelastung:
- Bluthochdruck, Herz-Kreislauf
- Erkrankungen
- Magen-Darm-Beschwerden
- Diabetes mellitus
- Hauterkrankungen
- Chronische Kopf- oder
- Rückenschmerzen
- Tinnitus oder Hörsturz
- Geschwächtes Immunsystem (Anfälligkeit für Infektionen)
Psychische Folgen
Vor allem die Seele leidet bei anhaltendem Stress. Im Vordergrund steht meist ein andauernder Zustand der Erschöpfung und des Ausgelaugtseins. Schnell können sich daraus Konzentrationsstörungen oder ein Gefühl der Lustlosigkeit entwickeln.
Mögliche psychische Folgeerkrankungen sind:
- Burnout-Syndrom
- Angststörungen
- Depression
Verhaltensänderungen
Chronischer Stress belastet einzelne Betroffene nicht nur körperlich und psychisch, sondern wirkt sich auch nachhaltig auf das Miteinander aus. Häufig sind Schwierigkeiten bei der Kommunikation sowie negative Gefühle wie Angst, Misstrauen, Neid oder Eifersucht Folgen von Stress.
Verhaltensauffälligkeiten sind:
- Erhöhter Alkohol- oder Tabakkonsum
- Verändertes Essverhalten
- Gestörtes Kommunikationsverhalten
- Nervöse Gewohnheiten
- Fehleranfälligkeit
- Soziale Isolation
Welcher Stress-Typ bin ich?
Das Beratungsunternehmen Deloitte führte vor einiger Zeit eine umfangreiche
Die Forscher entwickelten auf der Grundlage der Studie vier Stress-Typen, die beweisen: Wie wir Stress empfinden, kommt auch auf unsere Persönlichkeit an.
Ich bin fleißig und gewissenhaft. Ein echter Perfektionist. Bei mir muss immer alles nach Plan laufen. Nichts ist für mich wichtiger als Stabilität und Sicherheit. Deshalb lasse ich mich schnell aus der Bahn werfen.
Als Integrator arbeite ich am liebsten durch Teambuilding. Ich bin sehr kommunikativ und networke für mein Leben gern. Dadurch lasse ich mich jedoch auch leicht ablenken. Verliere ich den Fokus, bin ich anfällig für Stress.
Ich bin konsequent und diszipliniert. Ich habe mein Ziel immer klar vor Augen. Dadurch bin ich sehr belastbar. Aber auch Driver wie ich können in Stress geraten, wenn sie sich selbst zu viel zumuten.
Pioniere sind mutig und innovativ. Herausforderungen sind für mich Chancen, Neues zu lernen. Von Druck lasse ich mich nicht stressen, höchstens anspornen. Wenn einen Pioneer etwas stresst, dann am ehesten aus eigenem Anspruch heraus.
Fazit
Stress hat viele Gesichter und Facetten. Jeder empfindet ihn anders und geht auch anders damit um. Dabei kann Dauerstress für jeden von uns gefährliche Folgen haben. Das sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Egal zu welchem Persönlichkeits-Stress-Typ man gehört.
Sollten wir uns durch alltägliche Belastungen ständig gestresst fühlen, ist es wichtig aufkommende belastende Symptome auf keinen Fall zu ignorieren. Sie können zu ernsthaften Erkrankungen wie erhöhtem Blutdruck oder Herz-Kreislauf-Problemen führen und unser ganzes Leben durcheinanderbringen.
Im Zweifelsfall hilft es, sich an den Hausarzt oder die Hausärztin zu wenden und einen Ausgleich im Alltag zu schaffen.
Ausgleich schaffen
Schlafhygiene
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